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13. Juni 2025

Gesundheit für ein besseres Bärenleben: Vet-Check bei Sam im Arosa Bärenland

Am Donnerstag, den 12. Juni, wurde Braunbär Sam im Arosa Bärenland einer umfassenden veterinärmedizinischen Untersuchung unterzogen. Ziel des sogenannten Vet-Checks war es, den aktuellen Gesundheitszustand des 21-jährigen Bären zu überprüfen und altersbedingte Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Die Massnahme wurde von einem spezialisierten Team aus Tierärztinnen und Tierärzten durchgeführt.

Sam lebte insgesamt 18 Jahre unter schlechten Haltungsbedingungen im Zoo von Skopje in Nordmazedonien. Er fristete sein Dasein isoliert in einem kahlen Betongraben – ohne Struktur, Beschäftigung oder Rückzugsmöglichkeiten. Im Jahre 2022 konnte Bär Sam von der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ins Bündner Bärenschutzzentrum Arosa Bärenland gebracht werden und darf nun ein artgemässes Leben führen.

In den letzten Monaten zeigten sich bei ihm wiederholt Anzeichen eingeschränkter Beweglichkeit sowie gelegentliche Lahmheiten – Hinweise, die auf altersbedingte Gelenksprobleme wie Osteoarthrose hindeuten könnten. Der gestrige Gesundheitscheck sollte Klarheit darüber bringen.

«Solche Untersuchungen sind ein zentraler Bestandteil einer verantwortungsvollen Bärenhaltung. Insbesondere Bären wie Sam, die viele Jahre unter schlechten Bedingungen gehalten wurden, verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit», erklärt Bestandstierarzt des Arosa Bärenlandes, Dr. Wolfgang Zenker. «Wir wollen sicherstellen, dass mögliche Beschwerden rechtzeitig erkannt und behandelt werden.»

Standarddiagnostik für Grossbären
Im Rahmen des Vet-Checks wurden unter Narkose unter anderem eine allgemeine klinische Untersuchung (inkl. Zähne, Augen, Fell, Krallen, Herz- und Lungenfunktion), ein Abdominal-Ultraschall sowie Röntgenaufnahmen von Wirbelsäule, Hüfte, Knie- und Sprunggelenken durchgeführt. Zusätzlich wurden Blutproben entnommen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in den kommenden Tagen erwartet. «Die Untersuchungen verliefen routinemässig und ohne Komplikationen. Wir warten nun noch auf die Detailbefunde», so Pascal Jenny, Präsident der Stiftung Arosa Bären. «Unser Ziel ist es, ihm die bestmögliche Betreuung zu bieten – auch im fortgeschrittenen Alter.»

Weitere Schritte folgen nach Auswertung
Sobald alle Befunde vorliegen, wird das tierärztliche Team den weiteren medizinischen Fahrplan abstimmen. Sollten sich Anzeichen von degenerativen Gelenksveränderungen bestätigen, ist eine Behandlung mit Schmerzmitteln und je nach Schweregrad mit gelenkunterstützenden Präparaten vorgesehen. «Wir hoffen, dass Sam trotz möglicher altersbedingter Beschwerden noch viele gute Jahre im Arosa Bärenland geniessen kann», so Jenny.

«Sam steht stellvertretend für viele Tiere, die noch immer unter schlechten Haltungsbedingungen leiden müssen. Ihm weiterhin ein Leben voller Würde, Fürsorge und Respekt zu ermöglichen, ist Ausdruck unserer Verantwortung – und genau das, wofür das Arosa Bärenland und VIER PFOTEN stehen», sagt Christian Tohmé, Geschäftsführer von VIER PFOTEN Schweiz.

Hintergrund: Das Arosa Bärenland
Das Arosa Bärenland ist ein gemeinsames Projekt der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN und der Stiftung Arosa Bären. Es bietet geretteten Bären aus nicht artgemässer Haltung ein neues Zuhause in einem naturnahen, weitläufigen Lebensraum in den Schweizer Alpen. Ziel ist es, diesen Tieren ein möglichst natürliches Verhalten zu ermöglichen, ihre Gesundheit langfristig zu sichern und gleichzeitig Besuchende für den Tierschutz zu sensibilisieren.