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Jambolina

Freiwillige Mitarbeitende im Arosa Bärenland

Die freiwillige Mitarbeiterin Karin Steiger berichtet über ihre Tätigkeiten und besonderen Erlebnisse als praktische Unterstützerin im Arosa Bärenland.

5.7.2023

Im Jahr 2020 besuchte Karin zum ersten Mal das Bärenland in Arosa und war sofort fasziniert von der Idee der Stiftung Arosa Bären, Vier Pfoten, der Bärenhaltung und der gesamten Anlage. «Es war klar, dass ich dort in einem Jahr, nach meiner Pensionierung, mitarbeiten möchte», sagt Karin. Gesagt, getan: Am 26. Juli 2021 wurde Karin herzlich ins Team aufgenommen und geht seither ihrer Freiwilligenarbeit im Arosa Bärenland nach.

Ihre Hauptaufgaben umfassen die Gästebetreuung, Führungen und Unterstützung, wo immer zwei helfende Hände und ein grosses Bärenherz benötigt werden. «Eine aussergewöhnliche Erfahrung», schildert Karin. Besonders gerne hilft sie bei der Zubereitung des Futters mit. «Wenn ich anschliessend sogar ins Gehege darf, um die zerkleinerten Mahlzeiten zu verteilen, verspüre ich ein aufregendes Kribbeln im Bauch.» Bei diesem Vorgang hat das Team die Möglichkeit, die Bären in verschiedenen Gehegen abzutrennen, damit das Futter ohne Direktbegegnung mit den Tieren verteilt werden kann. Dabei ist jedoch eine äusserst zuverlässige und kompetente Herangehensweise der Fachspezialistinnen und Fachspezialisten gefragt. Es muss genau kommuniziert werden, wenn sich Personal im Gehege befindet. Um den Bären ein möglichst naturnahes Erlebnis zu ermöglichen, verteilen die Fachverantwortlichen beispielsweise Obst in die kleinen Teiche oder bestreichen den Mittelstationstannenbaum mit Honig. Das Beobachten der einzelnen Bären ist eine der wichtigsten Aufgaben während der Mitarbeit im Bärenland. Mit viel Ruhe und Empathie lernt Karin bei jedem Besuch etwas Neues dazu. In einem Tagebuch hält sie all ihre Beobachtungen, Erkenntnisse und emotionalen Momente fest. Dadurch entsteht ein umfangreiches Nachschlagewerk über alle Ereignisse im Bärenland, das ihr als Grundlage dient, um interessierten Gästen Informationen weiterzugeben.

Die Bärenbegeisterte empfindet es als grosses Geschenk, bei der beeindruckenden Verhaltensentwicklung der einzelnen Bären dabei sein zu dürfen. Die Bären kommen verstört und traumatisiert nach langer Leidenszeit in Arosa an, wo die schrittweise Zurückführung zu ihrem natürlichen Leben gefördert wird. «Es braucht Zeit, bis sich jedes Tier an die neue Umgebung gewöhnt und einfindet. Doch wenn sie sich beruhigen, ihre eigene Strategie zur Futtersuche entwickeln und lernen, Rückzugsmöglichkeiten in ihren Boxen zu nutzen, ist es eine grosse Freude zu beobachten, wie die Bären zu ihrem natürlichen Verhalten zurückfinden.»

Die Kernphilosophie des Arosa Bärenlands besteht darin, dass die Bären ihr natürliches Verhalten und das Umfeld nach ihrem Instinkt und ihren Bedürfnissen wiedererleben können. Es gibt keine Showfütterungen oder Attraktionen für die Besuchenden. Die Bären entscheiden selbst, wann und wo sie sich aufhalten möchten, einschliesslich ihrer Winterruhe, sei es geschützt in einer Box im Stall oder in der freien Natur unter Bäumen oder in einer Höhle. Diesen Respekt gegenüber den Tieren und deren Natur und die freie Haltung der Bären schätzt die ehemalige Berufsschullehrerin sehr.

So ist jeder Arbeitstag für Karin ein neues Entdecken. «Durch die vielen Gespräche mit den Gästen, durfte ich schon etliche interessante Gedanken und Geschichten über das Bärenland erzählen – die aufmerksamen Zuhörer:innen – egal ob gross oder klein -  sind neugierig und sehr dankbar über unser Wissen, das wir alle in unserem Team gerne weiterleiten». Diese wertvollen Begegnungen zwischen Menschen und den Bären erfüllen Karin mit sehr grosser Freude. «So schätze ich jeden Tag, den ich mit dem tollen Team im Bärenland zusammenarbeiten darf».

Viele Besucher:innen sind vom Bärenland und dem Einsatz des Teams absolut begeistert! Immer wieder stellen einige die Frage: Wie kann ich das Bärenland unterstützen? «Ich sage dann gerne, erzählt über euren Besuch, über eure Erfahrungen im Arosa Bärenland und macht so Werbung für unser Projekt. Auch verteilen wir gerne Informationen über die Möglichkeit Gönner zu werden – oder einen Betrag spenden zu können.»

Zu guter Letzt noch die Frage: Wer ist mein Lieblingsbär? Dies ist schnell beantwortet: «Ein ganz stilles Plätzchen in meinem Herzen hat Jambolina, die Zirkusbärin. Ich durfte miterleben, in welchem schlechten Zustand sie bei uns ankam und wie sie es doch relativ schnell geschafft hat, eine verspielte und fröhliche Bärin zu werden. Ihr Tod hat mich sehr getroffen und traurig gemacht. Aber ich geniesse jetzt alle vier Bären, die zurzeit bei uns leben dürfen, vor allem der gemütliche und sehr friedliebende Meimo schenkt mir immer wieder schöne «Begegnungen». Ich möchte aber bewusst keine Rangliste machen, denn ich bin für alle vier einfach nur happy, dass sie im Arosa Bärenland leben dürfen».

Und so fährt Karin immer wieder voller Freude nach Arosa, ist stolz ein Mitglied vom Arosa Bärenland Team zu sein und hofft, noch auf viele weitere tolle Erfahrungen mit den Vierbeinern und allen Besuchenden.

 

 

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