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Irene

Interview mit Tierpflegerin Irene

Irene Brunold, 39 Jahre alt

20.8.2020

Seit wann arbeitest du im Arosa Bärenland? 

Ich arbeite seit dem 1. Juli 2018 für das Arosa Bärenland - erst als Infoguide mit dem E-Bike, damals noch unter Vertrag bei Arosa Tourismus. Im Winter 2018/19 wurde dann eine Stelle frei, die ich übernehmen durfte. 

Wie bist du von der Drogistin zur Tierpflegerin geworden?

Mein Leben hat sich seit ich denken kann immer um Tiere gedreht. Leider war es mir mit meinem schon etwas älteren Jahrgang nicht möglich, eine Ausbildung im tierischen Bereich zu machen - damals gab es fast keine Lehrstellen im Kanton und ich war noch nicht reif genug, für die Ausbildung von zu Hause weg zu gehen. Für meinen Traumberuf Tierärztin führte der Weg nicht am Studium vorbei - für mich als „zur-Schule-gehen-Müsser“ keine Option, so lange die Schulbank zu drücken. Also habe ich die nächst beste Ausbildung für mich gemacht - Drogistin. Wenn schon nichts mit Tieren, dann wenigstens Naturheilmittel. 😉 Alles andere war dann eher wieder Zufall - auf Umwegen habe ich dann noch ein Praktikum in der Pferdepflege gemacht, habe ein eigenes Pferd und bin mir so den Umgang mit grossen Tieren gewohnt. Dazu sage ich gerne: „Mein Pferd ist zwar doppelt so schwer wie die Bären, dafür nur halb so wild…“

Würdest du dich noch einmal so entscheiden? Wenn ja, wieso? 

Ich denke häufig, rückblickend hätte ich doch besser in den sauren Apfel gebissen und das Veterinärstudium absolviert. Zurückblicken ist aber so gar nicht das, was ich gerne mache - solange man jede Entscheidung die man getroffen hat mit besten Wissen und Gewissen traf, kann man sich selber, meine ich, nichts vorwerfen.

Erzähle uns von einem besonderen Moment, denn du mit einem Gast erlebt hast? 

Das war an meinem 1. Arbeitstag mit dem E-Bike, Anfang Juli 2018. Da traf ich einen unserer grosszügigen Spender, also eigentlich war es die ganze Familie. Ich wusste nicht, wen ich da vor mir habe, aber im Gespräch über Napa und sein Schicksal bekamen plötzlich sowohl die Dame als auch ich feuchte Augen- und ich musste mich entschuldigen weil ich so emotional war, was mir gar nicht professionell erschien. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben uns nicht gekannt, zwei fremde die über das Schicksal der Bären einander getroffen haben und zusammen geweint - und heute freue ich mich immer wahnsinnig über einen Besuch der Familie.

Welche Arbeit gefällt dir in deinem Job am besten? 

Am allerbesten gefällt mir meine Arbeit mit den Tieren beim Medical-Training - da blühe ich so richtig auf. 

Irene and Amelia

Tierpflegerin Irene beim Training mit Amelia

Irene

Tierpflegerin

«Solange wir Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.»

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