Bär auf dem Uetliberg
Sonderausstellung vom 27. April bis 19. Mai 2019
Die gestern verkündete Sichtung eines Bären auf dem Uetliberg, dem Hausberg Zürichs, hat grosses Interesse und zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Der Aprilscherz nimmt ein hoch aktuelles Thema auf. Die Rückkehr des Bären in die Schweiz ist wahrscheinlich. Es ist nicht die Frage, ob er kommt, sondern wann er kommt. Damit und mit dem Schutz von Bären aus schlechten Haltungsbedingungen befasst sich die am 27. April startende thematische Sonderausstellung «Die Heimkehr des Bären». Die Ausstellung beim UTO KULM wird durch das Arosa Bärenland und die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN organisiert. Die Bären bleiben damit auf dem Uetliberg präsent.
Ausstellungsort: Uetliberg
Ein Scherz mit ernsthaftem Hintergrund
Gestern Nachmittag verkündete Radio 24 und TeleZüri die Sichtung eines Bären auf dem Uetliberg. Mehrere Wanderer und Spaziergänger sind einem Braunbären begegnet. Die Anzahl neugieriger, interessierter aber auch besorgter Kontaktierungen war überwältigend. Den ganzen Tag war das UTO KULM-Team intensiv damit beschäftigt Auskunft an Seniorengruppen mit Entdeckerdrang, Spurensucher und ratschlagsuchende Jogger zu erteilen. Dieser Scherz soll auf ein Thema aufmerksam machen, dem in der Öffentlichkeit bisher kaum Beachtung geschenkt wurde. Denn: Der Bär ist im Anmarsch.
Experten sind sich einig, dass der Tierschutz Wirkung zeigt und die Ausdehnung der Bärenpopulation in Norditalien und Zentraleuropa öfters Bären die Schweiz erkunden lassen wird. «Die Frage ist nicht, ob ein Bär über die Pässe zu uns ins Unterland ziehen wird, sondern wann dies der Fall sein wird», bringt Bärenexperte Dr. Hans Schmid, wissenschaftlicher Leiter vom Arosa Bärenland, die Situation auf den Punkt. Der Fakt, dass im vergangenen Oktober erneut ein Wolf auf der Albiskette herumstreifte, untermauert seine Einschätzung.
Bärenstarke Sonderausstellung «Die Heimkehr des Bären»
Die Bären bleiben auf dem Uetliberg präsent. Eine thematische Sonderausstellung mit dem Titel «Die Heimkehr des Bären» informiert vom 27. April bis 19. Mai 2019 über den Braunbären, seine Verhaltens- und Lebensgewohnheiten, seine Rückkehr und die Situation von Bären in Gefangenschaft. Noch immer werden in Europa viele Bären in tierunwürdigen Haltungen zur Schau gestellt. Diese in eine respektvolle und artgemässe Haltung zu überführen, ist die Mission der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. «Wir sind die unabhängige Stimme für Tiere. Ich freue mich durch diese Ausstellung mit der Zürcher Bevölkerung über die Situation von Bären in schlechter Haltung und ihren Schutz sprechen zu können», sagt Alexandra Mandoki, Länderchefin VIER PFOTEN Schweiz. Die Sonderausstellung wird durch das Arosa Bärenland und die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN organisiert. Der Eintritt ist kostenfrei. Der Gastronomie- und Hotelbetrieb UTO KULM stellt die Ausstellungsfläche den Organisatoren kostenfrei zur Verfügung.
Eine kurze Bärengeschichte
Der Bär wurde in der Schweiz im 18. und 19. Jahrhundert intensiv gejagt und in der Folge ausgerottet. 1904 erlegten Jäger im Val S-charl im Unterengadin den letzten Bären der Schweiz. Seit 1962 ist der Bär in der Schweiz eine gesetzlich geschützte Tierart. Vor 14 Jahren wanderte der erste Bär, ein Jungbär aus dem Trentino in Italien wieder in die Schweiz ein. In den letzten Jahren wurde die Schweiz von ca. 16 Bären besucht und auch im vergangenen Jahr waren mehrere Bären in der Schweiz unterwegs.
Das Arosa Bärenland – ein artgemässes Zuhause für gerettete Bären
Zusammen mit der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN realisierte die Stiftung Arosa Bären das innovative und nachhaltige Projekt Arosa Bärenland. Das schweizweit erste Bärenschutzzentrum bietet auf einer Fläche von knapp drei Hektaren bis zu fünf Bären, die aus schlechten Haltungsbedingungen gerettet wurden, ein artgemässes Zuhause. Inmitten der natürlichen Berglandschaft mit Weiden, Sträuchern, Felsen, mehreren Teichen und Wald sowie Schnee können die Bären zu ihren natürlichen Verhaltensweisen zurückfinden. Heute leben drei Bären im Arosa Bärenland.